Armtec Team - 30 Aug. 2024
Die Rolle der Schweizer Armee im Katastrophenschutz
In der Schweiz ist die Armee nicht nur für die Landesverteidigung zuständig, sondern spielt auch eine entscheidende Rolle im Katastrophenschutz. Ob bei Naturkatastrophen wie Lawinen und Hochwasser oder bei humanitären Einsätzen die Armee ist bereit, jederzeit zu helfen. In diesem Blogbeitrag beleuchten wir die Aufgaben und Einsätze der Schweizer Armee im Katastrophenschutz und erklären, wie die Soldaten auf diese Herausforderungen vorbereitet werden.
Der Blog in Kürze
Inhalt:
Die Schweizer Armee spielt eine wichtige Rolle im Katastrophenschutz und unterstützt zivile Behörden bei Naturkatastrophen und humanitären Krisen. Mit spezialisierten Einheiten wie dem Katastrophenhilfe Bereitschaftsbataillon kann die Armee schnell und effizient Hilfe leisten. Durch gezielte Ausbildung und enge Zusammenarbeit mit zivilen Partnern ist sie optimal auf den Ernstfall vorbereitet. In diesem Blogbeitrag beleuchten wir, wie die Schweizer Armee im In- und Ausland Katastrophenhilfe leistet und Menschen in Not unterstützt.
Die Aufgaben der Armee im Katastrophenfall
Die Schweizer Armee hat den Auftrag, die zivilen Behörden bei der Bewältigung von Katastrophen zu unterstützen, wenn deren Mittel nicht ausreichen. Dies erfolgt nach dem Subsidiaritätsprinzip, das besagt, dass die Armee erst dann eingreift, wenn die zivilen Kapazitäten erschöpft sind. Diese Unterstützung kann in Form von technischem Support, Transport, medizinischer Hilfe oder Such- und Rettungseinsätzen geleistet werden. Besonders bei Naturkatastrophen wie Erdrutschen, Überschwemmungen oder Lawinenunglücken kommt die Armee zum Einsatz. Dank ihrer Ausrüstung und den gut ausgebildeten Soldaten kann die Armee rasch und effizient reagieren, um Menschenleben zu retten und Schäden zu minimieren. Ein zentraler Bestandteil der militärischen Katastrophenhilfe ist das Katastrophenhilfe Bereitschaftsbataillon (Kata Hi Ber Bat), das seine Leistungen innerhalb von Stunden zur Wirkung bringen kann. Ergänzt wird es durch die Katastrophenhilfebataillone (Kata Hi Bat), die innert Tagen zur Sicherstellung der Durchhaltefähigkeit und zur Verstärkung aufgeboten werden können. Diese spezialisierten Einheiten der Rettungstruppen können durch Elemente anderer Truppengattungen, wie die Luftwaffe, Genietruppen, Logistiktruppen und ABC-Abwehrtruppen, ergänzt werden, um bedarfsorientierte Einsatzmodule zu bilden.
Einsatz im In- und Ausland
Primär wird die militärische Katastrophenhilfe im Inland geleistet, doch auch im grenznahen bestehenden Abkommen mit den Nachbarstaaten und nach entsprechender Bewilligung des Bundesrates. Ein bekanntes Beispiel für den Einsatz im Ausland ist die Unterstützung nach dem Erdbeben in Haiti 2010, bei dem die Armee humanitäre Hilfe leistete. Im Inland unterstützt die Armee zivile Behörden bei natur-, technologie- und gewaltbedingten Katastrophen. Dabei wird nach einem dreistufigen Konzept gearbeitet: 1. Präventive Unterstützung: In normalen Lagen wird den zivilen Partnern militärisches Katastrophenhilfematerial, wie etwa Wechselladebehälter der Katastrophenhilfebataillone, zur Verfügung gestellt. 2. Spontanhilfe: Truppen, die sich in der Nähe eines Ereignisses befinden, leisten rasch und zeitlich begrenzt Hilfe, meist für maximal 48 Stunden. 3. Militärische Katastrophenhilfe: Diese umfasst primär Rettungseinsätze in schweren Schadenlagen sowie bei Großbränden. Ergänzend können Hilfsmaßnahmen zur Unterstützung der Bevölkerung, zur Verhütung der Ausdehnung des Katastrophengebiets und zur Wiederherstellung der lebenswichtigen Infrastruktur durchgeführt werden.
Ausbildung und Vorbereitung der Soldaten
Ein wichtiger Aspekt des Katastrophenschutzes ist die gründliche Ausbildung der Soldaten. In speziellen Kursen und Übungen werden sie auf verschiedene Szenarien vorbereitet. Dazu gehören unter anderem Erste-Hilfe-Maßnahmen, der Umgang mit schwerem Gerät und das Arbeiten unter extremen Bedingungen. Besonders in der Rekrutenschule werden die Grundlagen gelegt, die dann im Verlauf der militärischen Laufbahn durch weitere Trainings und Einsätze vertieft werden.
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Beispiele für Einsätze im Katastrophenschutz
Die Schweizer Armee hat in den letzten Jahrzehnten bei zahlreichen Katastrophen entscheidend mitgewirkt. Ein prominentes Beispiel ist das Hochwasser im Jahr 2005, bei dem die Armee massiv im Einsatz war, um Evakuierungen durchzuführen und Dämme zu sichern. Diese Einsätze zeigen, wie wertvoll die schnelle und effiziente Unterstützung der Armee für die zivilen Behörden und die betroffene Bevölkerung sein kann.
Zusammenarbeit mit zivilen Behörden
Ein Schlüsselfaktor für den Erfolg der Armee im Katastrophenschutz ist die enge Zusammenarbeit mit zivilen Behörden und Organisationen. Diese Kooperation beginnt lange vor einer Krise und wird durch regelmäßige gemeinsame Übungen und Planungen gestärkt. Im Ernstfall ermöglicht dies eine koordinierte und effektive Reaktion, bei der alle Ressourcen optimal genutzt werden.
Fazit
Die Rolle der Schweizer Armee im Katastrophenschutz ist von unschätzbarem Wert. Dank ihrer schnellen Reaktionsfähigkeit, der umfassenden Ausbildung ihrer Soldaten und der engen Zusammenarbeit mit zivilen Stellen trägt die Armee entscheidend dazu bei, die Bevölkerung in Krisenzeiten zu schützen. Die Einsätze im In- und Ausland zeigen, dass die Schweizer Armee weit mehr als nur eine Verteidigungsarmee ist sie ist eine unverzichtbare Stütze in der Katastrophenhilfe